Mantsinen 160M Hybrilift stemmt den Umschlag der Hans Lehmann KG
Der Koloss vom Lübecker Hafen
„Das Gerät ist richtig geil.“ Mit einem Schmunzeln zitiert Holger Lehmann, Geschäftsführer der Hans Lehmann KG, seinen Maschinenführer Norbert Bagan. „Wir arbeiten in der Schifffahrt, da darf man das so ehrlich sagen.“ Das „Gerät“ ist ein 160 M Hybrilift des finnischen Herstellers Mantsinen. Der 210-Tonnen-Koloss steht am Lehmann-Kai 1 im Lübecker Hafen und verrichtet einen Großteil der Umschlagsarbeiten des Unternehmens. Seit neun Monaten ist er mit an Bord und ein Statement für die enge Partnerschaft zwischen der Hans Lehmann KG und Kiesel. Diese besteht seit über zwei Jahren und wird im August durch den Zukauf eines Mantsinen 70 intensiviert.
1926 legt Hans Lehmann mit seinem Lübecker Stauerei-Kontor den Grundstein für die Unternehmens-Gruppe. Auch heute, drei Generationen später, bestimmt die Familie Lehmann die Firmenpolitik in den Bereichen Reederei, Hafenbetrieb und Transportbeton. Seit dem 15. Februar hat Sohn Henrik offiziell im Unternehmen angedockt. Bodenständigkeit und Vertrauen, das sich für den Beobachter im respektvollen Handshake zwischen Chef und Angestellten spiegelt, wird im 180 Personen starken Betrieb großgeschrieben. Die Hans Lehmann KG agiert bewusst umweltschonend. Alle sieben Schiffe der Reederei mit der charakteristischen grünen Farbe fahren mit Diesel statt Schweröl. Durch die AdBlue-Einspritzung ist zudem der Kraftstoffverbrauch der Mini-Schüttgutfrachter zurückgegangen.
Der Mantsinen läuft und läuft und läuft
Wie ein urgewaltiger Transformer steht der Mantsinen 160M Hybrilift, gestützt von vier Pratzen, am Kai und wartet auf seinen Einsatz. Er löscht und belädt vor allem Schüttgut wie Kies, Sand, Papier und Zellulose. Werkstattleiter Heiko Gressmann ist beim Unternehmen Hans Lehmann KG für die Betreuung und Wartung der Großumschlagmaschinen zuständig. „Bei einer Maschine dieser Größe ist mit Ausfällen und Störungen eigentlich zu rechnen. Aber das Ding hat nichts. Das beeindruckt mich, das muss ich ehrlich sagen.“ Seit ihrer Anschaffung im Frühjahr 2018 läuft die Maschine fehlerfrei. Stickstoffspeicher fangen einen Teil der Energie, die beim Absenken des Auslegers freigesetzt wird, in Form von Druck auf, und führen sie bei Bedarf in den Kreislauf zurück. Bei einem täglichen Arbeitseinsatz von acht Stunden spart das 35% Kraftstoff ein.
Voller Überblick im 11-Meter-Schwebezustand
„Jeder Mantsinen ist ein Unikat“, stellt Kiesel-Mitarbeiter Jens Wieczorek fest. Die Schwergewichte werden nach Kundenbedarf ausgestattet. Im Fall der Hans Lehmann KG sind das Vollgummireifen, denen Split-Partikel auf dem Kai nichts anhaben können, und die Fähigkeit, Lasten bis zu 13 Tonnen bei voller Ausladung zu heben. Ausschlaggebend für den Kauf der Maschine war die 11 Meter ausfahrbare Kabine und eine Reichweite von 27,5 Metern. Auf diese Weise ist es dem Maschinenführer möglich, über dem Deck eines Schiffes zu „schweben“. Lösch- und Beladevorgang gestalten sich einfacher, da der Fahrer einen optimalen Überblick behält. „Kein Marktbegleiter besitzt eine annähernd große Hydraulikmaschine“, weiß Kiesel-Experte Wieczorek. Mit den Jungs am Kai ist er längst auf „Du“, man „schnackt“, spricht, dieselbe Sprache.
Über Mantsinen zu Kiesel zum Fuchs
Holger Lehmann erinnert sich an die kuriose Situation, als eine Maschine zu Beginn des Jahres ausfällt und man sich kurzerhand der Fuchs Umschlagmaschine auf dem Nachbargelände bemächtigt. Diese sollte ohnehin gekauft werden, ist aber zu dem Zeitpunkt noch nicht bezahlt und der Eigentümer nicht zu erreichen. „Wir haben uns den Fuchs zackig geliehen“, lacht der Reederei-Chef. Schon bald bemerken er und seine Mitarbeiter die Vorzüge der Maschine. Und damit ist der Systempartner Kiesel, als Exklusiv-Händler für Fuchs in Deutschland, ein weiteres Mal im Spiel. „Über Kiesel hatte ich nur Gutes gehört“, beschreibt er den Einstieg in die enge Geschäftsbeziehung. Vor zwei Jahren beginnen erste Gespräche, die schließlich zum Kauf des Mantsinen 160M Hybrilift führen. In diesem Sommer wird ein Mantsinen 70 den Maschinenpark erweitern. Und dann? Holger Lehmann lächelt. „Es gibt Pläne.“